Prinzipien
Der Wald
Unserem Ansatz nach ist in der Natur alles vorhanden, was ein Kind (ein Mensch) zur natürlichen Entwicklung braucht. Die „vorbereitete Umgebung“ ist für uns also die nach eigenen Gesetzen entstandene Beschaffenheit der Natur. Im Vordergrund steht dabei ein sehr selbstverständlicher und einfacher (nicht inszenierter) Umgang mit der Natur. Solange es etwas Außergewöhnliches und Besonderes ist, in der Natur zu sein, dient sie lediglich als Erholungsraum bei Schönwetter, und wir sind nicht Teil von ihr. Dadurch, dass wir täglich bei jedem Wetter draußen sind, werden wir Teil der Veränderung der Natur und die Kinder erfahren, dass leben Prozess und Entwicklung bedeutet.
Aktive Kindbegleitung
Mit der Natur und ihrer Vielfalt zu leben geht nur, wenn man ihr kein vorgefasstes Konzept aufzwingt, sondern sich ihrem Rhythmus anvertraut. Wir sehen uns daher nicht als „Kinderunterhalter“, sondern als aktive BegleiterInnen. Leider geht der allgemeine Trend zunehmend in die Richtung, dass Kinder mit Freizeitprogramm „voll gestopft“ werden, (Musikschule, Sportclub…) und somit den eigenen Antrieb verlieren und abhängig werden. Werte wie Selbsttätigkeit, Eigenständigkeit und Authentizität sind uns daher besonders wichtig.
Die BegleiterInnen halten sich bewusst vorwiegend im Hintergrund. „Beste Arbeit leisten wir dann, wenn wir innerlich vollständig bei den Kindern sind, möglichst wenig eingreifen müssen, jedoch jederzeit einsatzbereit sind.“
Die Beobachtungen der einzelnen Kinder, aber auch der Gruppendynamik und der Spielvorgänge macht es möglich, tiefere Zusammenhänge zu verstehen und angemessen agieren zu können.
Kinder nicht von außen zu bewerten, sondern zu verstehen und bedingungslos so anzunehmen, wie sie sind, ist eine verantwortungsvolle Aufgabe für die BegleiterInnen. Für ein entspanntes Umfeld brauchen Kinder das Gefühl, ernst und voll genommen zu werden, genauso wie gewisse Rituale, Regeln und Grenzen.
Arbeitsweise im Kindergarten
Auch Dinge wie basteln, malen, Bilderbücher anschauen … haben bei uns viel Platz, egal ob wir im Wald unterwegs oder im Bachhäusl sind. Wenn von den Kindern Impulse kommen, gehen die BetreuerInnen darauf ein.
Wichtig ist uns beim kreativen Arbeiten jedoch immer, dass im Vordergrund nicht die Erziehung perfekter Produkte steht, sondern der Schaffensprozess und die Experimentierfreude. Nach dem Motto: „Es gibt nicht richtig oder falsch“. Unsere ErzieherInnen werden nie eingreifen was die Formgebung betrifft, sondern nur, wenn ein Kind eine handwerkliche Hilfestellung benötigt.
Die Zeit des freien Spielens im Wald sollte jedoch überwiegen. Sachwissen wird dann gelehrt, wenn die Anregung vom Kind kommt oder die Natur eine Frage aufwirft (z.B. wir finden ein interessantes Insekt). Die PädagogInnen bieten Sachliteratur an, lassen es aber dem Kind offen, sich dafür zu interessieren.
Sowie eine Pflanze am besten aus frischer, gesunder Erde wächst, so kann der Waldboden für die Kinder wohl nur gut sein.